Montag, 19. Januar 2015

Ein „heißes Thema“...und ein paar spontane Gedanken hierzu...


wie man an der großen Anzahl von Beiträgen im Forum hier sieht:

http://daserste.ndr.de/guentherjauch/forum/Forum-Politik-trifft-auf-Protest-Pegida-bei-GUeNTHER-JAUCH,forumpegida104.html

bei dem es einmal mehr gelang und gelingt, die Menschen gegeneinander auszuspielen. Weil man sich nicht mit der Ursache des Problems, sondern nur mit den (Aus)Wirkungen beschäftigt. Und weil, wie fast immer, die Angst siegt.

So warnte (macht man wohl, wenn Angst, bzw. Ungewissheit herrscht) unsere Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache mit folgenden Worten:
Zitat: „Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen. Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen!"

Wie meinte der Psychiater Maaz richtig:
Zitat: "Oder wenn unsere Kanzlerin sagt, man soll da nicht hingehen und sich nicht beteiligen. Die Menschen hätten Hass und Kälte in ihren Herzen, dann würde ich von meiner Bundeskanzlerin erwarten, dass sie danach fragt, weshalb tragen die Menschen Hass und Kälte in ihren Herzen? Was sind die Ursachen?"
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/166#/beitrag/video/2316226/ZDF-heute-journal-vom-06-Januar-2014

Zugleich wies Merkel darauf hin, dass es wegen internationaler Krisen weltweit so viele Flüchtlinge gebe wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. "Viele sind buchstäblich dem Tod entronnen", sagte Merkel. "Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen."

Hier würde ich, gerade als Kanzlerin meines Volkes, die Frage stellen: weshalb haben wir weltweit so viele Krisen und Kriege, welche wiederum die Ursache für so viele Flüchtlinge sind?! Diese Frage beantwortet, die Ursachen erkannt, sind der erste und notwendige Schritt, um die Probleme zu lösen.

Thierse (SPD) wiederum beklagt sich in der Sendung darüber, dass ein prozentual geringer Teil des Volkes, sich den Ausruf „wir sind das Volk“ zu eigen macht.
Er selbst aber ist Angehöriger einer Regierungspartei, welche (in absoluten Zahlen gesehen) auch nur einen geringen Teil des Volkes repräsentiert. Aber für sich und seine Partei beansprucht, die Interessen des gesamten Volkes zu vertreten?!

Spahn (CDU), ebenfalls ein Vertreter einer Regierungspartei, welche in absoluten Zahlen auch nur einen prozentual geringen Teil des Volkes vertritt, erwartet von Kritikern, dass sie Lösungen anbieten?! Obwohl sie – diese Regierungsvertreter – sich ja gerade deswegen wählen und bezahlen lassen, damit sie die richtigen Lösungen für das Volk anbieten?!

Wäre mal ein ganz neuer Bildungsansatz. Der „Lehrer“, der sich dazu berufen fühlt und dafür bezahlt wird, dass er den „Schülern“ die Lösungen lehrt, erwartet von seinen „Schülern“, dass sie ihm die „Lösungen“ vorschlagen?!

Der Einzige in der ganzen Sendung, der den richtigen Ansatz ansprach, war Frank Richter. Einfach mal zuhören, dann die Gemeinsamkeiten suchen und diese umsetzen. Gegenseitige Schuldzuweisungen haben noch niemals zu einer Lösung geführt.
Angeblich Ausgrenzende damit zu einer Gemeinsamkeit bringen zu wollen, indem man diese dann ebenfalls ausgrenzt, führt nur zu weiteren Eskalationen.

Auch im Forum hauen sich die SchreiberInnen gegenseitig ihre „Argumentationen“ um die Ohren. Als ob dies zu einer Lösung der – von allen gesehenen – Probleme führen könnte und würde?!

Genauso wie das immer wieder gern zitierte Empathieverständnis, welches die „Einen“ haben und den „Anderen“ abgesprochen wird, bisher kein Weg zu Gemeinsamkeiten war. Es ist einfach anmaßend, überheblich und damit keinesfalls der Ausdruck von wahrer Empathie gegenüber Seinesgleichen, diesen Mitgefühl und Anteilnahme abzusprechen.

Empathie“ in Form von Tafeln, Spenden, Stiftungen, Spendengala etc., welche ja Jahr für Jahr zugenommen haben und zunehmen, haben doch bis dato nicht ein einziges der Probleme gelöst. Wäre „Empathie“ in dieser Form tatsächlich der richtige Lösungsansatz, dann müssten doch die Probleme längst gelöst worden sein! Aber doch nicht die Tafeln und Spendensummen ständig zunehmen?! Dies alles sind nur Nothilfen für die Auswirkungen, deren Ursache bis dato nicht erkannt und damit beseitigt wurde. Sie sind ja nur das Ergebnis ungelöster Probleme, nicht erkannter und benannter Ursachen!

[[ Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die Reaktion auf die Gefühle Anderer wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls. Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung; je offener man für seine eigenen Emotionen ist, desto besser kann man die Gefühle anderer deuten Empathie spielt somit nicht nur in Bezug auf andere Menschen eine Rolle, sondern ist auch unter dem Aspekt der Selbstempathie bedeutsam. (Wikipedia) ]]

Die Selbstgerechtigkeit und Selbstherrlichkeit manches Foristen unterscheidet sich nicht im Geringsten von der Selbstgerechtigkeit und Unfehlbarkeit unserer Herrschenden.

Wer aber stets nur den/die Anderen beurteilt, ehe er/sie mit sich selbst im „Reinen“ ist, urteilt und handelt nur mit „Vorurteilen“. Wer also tatsächlich wahre Empathie empfindet, kann Andere gar nicht so beurteilen, wie es – angefangen an höchsten Stellen – auch hier im Forum geschieht.
Wer anderen „Hass“ unterstellt, muss sich mit Hass befassen und selbst Hass in sich haben. Denn wer anderen „Liebe“ unterstellt, kann nur „liebevoll“ mit den Anderen, also mit Seinesgleichen umgehen. Erst dann herrscht tatsächlich und wahre Empathie.

Sehr lesenswert und passend hierzu:

http://freigeistblog.com/2015/01/19/eine-wehrhafte-demokratie/

1 Kommentar:

Robert Kroiß hat gesagt…

Als die GIDA (Gemeinsame Intoleranz Deutscher Abgeordneter) noch „salonfähig“ war:


"Die Zahl der Türken in Berlin muss kleiner werden" - BP von Weizsäcker CDU im Jahre 1980

"Unsere Möglichkeiten, Ausländer aufzunehmen sind erschöpft." - Heinz Kühn SPD im Jahre 1981

"Die Zahl der Ausländer in Deutschland muss halbiert werden" - Helmut Kohl im Jahre 1983

"Wer unser Gastrecht missbraucht, für den gibt es nur eins:
Raus, und zwar schnell." - Gerhard Schröder SPD im Jahre 1997

„Lieber Kinder, als Inder“ - Jürgen Rüttgers CDU im Jahre 2000

"Wer die Frage der Zuwanderung zum Gegenstand
einer parteipolitischen Auseinandersetzung im Bundestagswahlkampf
machen will, der ist reif für die Psychiatrie." - Heiner Geissler CDU im Jahre 2001

„Wir waren den Ausländern gegenüber zu tolerant“ - Edmund Stoiber CSU im Jahre 2002

"Bitte übe deine Religion in einem muslimischen Land aus
und ich bin auch bereit, da ein bisschen nachzuhelfen." - Günther Beckstein CSU im Jahre 2002

„Wir haben zu viele junge kriminelle Ausländer“ - Roland Koch CDU im Jahre 2007

„Wer betrügt, der fliegt“ - CSU im Jahre 2013/Anfang 2014