Mein Brief an Ralph Boes, nach seinem gestrigen Auftritt bei "Menschen bei Maischberger", welchen ich ihm per Nachricht über Facebook gesendet habe:
Sehr geehrter Herr Boes,
ob Sie Ihrer/der Sache mit Ihrem
Auftritt bei Maischberger gedient haben, halte ich für sehr
fraglich.
Ihrem „Liebesbeweis“ hinsichtlich des GG im Schneidersitz Ausdruck zu verleihen, hielt ich allerdings für sehr kontraproduktiv.
Ihrem „Liebesbeweis“ hinsichtlich des GG im Schneidersitz Ausdruck zu verleihen, hielt ich allerdings für sehr kontraproduktiv.
Sie wollen doch bei „jenen“ etwas
erreichen, mit denen Sie sich –wie eben auch in dieser Sendung–
auseinander setzen (müssen) und über die Sache streiten. Dies von
vornherein selber dadurch zu untergraben, indem Sie GEGEN eine Sache
(und jene, die diese zustimmend vertreten) und nicht UM und FÜR die
eigene Sache mit Ihren „Gegnern“ streiten, ist und kann m. E.
nicht Ziel führend sein. Denn diejenigen, welche diese Sache und die
damit verbundenen (Be)WERTungen verteidigen, behaupten ja, dass nach
diesem (deren) WERTEverständnis ALLE Menschen, somit auch die in der
Runde Anwesenden – demnach auch vor dem GG – gleich behandelt
würden und werden.
So war Ihr Einstieg eigentlich ganz
hervorragend, als Sie betonten und darauf hinwiesen, dass eben u. a.
auch ein Söder aus Steuermitteln der Allgemeinheit finanziert wird.
Genau hier war und wäre der Einstieg
in die (Be)WERTung dieser Angelegenheit gewesen.
Denn es ging und geht ja um WERTE eines
Systems, welchem das GG zu Grunde liegt (liegen soll).
Es wird ja stets darum gestritten,
welches System auf der Welt für die gesamte Menschheit das bessere,
schlechtere oder gar das beste System sei.
Und genau dies ist der systemimmanente
Fehler, wie er auch gestern bei der Sendung einmal mehr
offensichtlich wurde.
Genau hier hätten Sie weiter machen
müssen, damit die Ursache des Problems auf den Tisch und damit zu
Sprache gekommen wäre.
So wurden in der Sendung
unterschiedliche VORSTELLUNGEN von einer WERTEgesellschaft formuliert
und dargelegt.
Worauf sich aber die unterschiedlichen
Vorstellungen gründen, wurde NICHT deutlich.
Denn genau dies und NUR dies ist der
systemimmanente Fehler!
Weil und dass es unterschiedliche
VORSTELLUNGEN innerhalb einer für ALLE gültigen Wertegesellschaft
gibt. Und genau dadurch kommt es eben auch zu völlig falschen
Bewertungen und Schlussfolgerungen selbst innerhalb ein und desselben
Systems.
Nehmen wir als Beispiel nur mal Sie und
Söder:
sie beide (nebst ganz vielen anderen
auch) werden innerhalb dieses Werte- und Gesellschaftssystems aus
Steuermitteln durch die Allgemeinheit finanziert. Sie Beide haben
jeweils eine „Vision“ und Vorstellung darüber, wie diese
ihre/Ihre Vorstellung und Vision – als Ergebnis eines Werte- und
damit Gerechtigkeitsverständnisses - umzusetzen sei. Sie Beide
vertreten dieses (Rechts- und Gerechtigkeitsverständnis) auch
entsprechend.
Der Unterschied dabei ist „nur“,
dass Söder, im Gegensatz zu Ihnen einen „Parteiapparat“ und
entsprechende Lobbyisten in seinem Rücken und damit MACHT hat,
welche ihn bei seinen Visionen und Vorstellungen entsprechend
unterstützen. Deshalb (kann und) behauptet Herr Söder ja auch, dass
die WERTE in einer Gesellschaft erst „erarbeitet“ und
„erwirtschaftet“ - von denen u. a. auch er selbst finanziert wird
- werden müssen (wozu er AKTIV – z. B. durch seiner eigenen Hände
Arbeit - ja ebenfalls NICHTS beiträgt), bevor es etwas zu
„verteilen“ gibt! Denn laut Söder werden die zu verteilenden
Werte ja erst durch das – von ihm vertretene – Wirtschaftssystem
dieses Landes geschaffen. UND Söder hält SEINE „Alimentierung“
und Finanzierung durch die Allgemeinheit im Gegensatz zu „Ihrer
Alimentierung“ für GERECHTfertigt!
Söder hält dieses Werte- und
Gerechtigkeitsverständnis nicht nur für richtig, sondern auch für
gerecht. Und zwar dahingehend, dass er ja NUR bei der Umsetzung
seiner Visionen und Vorstellungen (also auch „nur“ Kopfarbeit)
von der Allgemeinheit finanziert und alimentiert wird. Zudem findet
er mit seiner Vorstellung mehrheitlich Zustimmung in allen Schichten
der Gesellschaft (abgesehen von jenen, welche dadurch schädlich
betroffen sind), wie es ja in der Sendung ebenfalls deutlich zum
Ausdruck kam.
Das BverfG wiederum hat die „Aufgabe“
zu prüfen, ob die WERTE(vorstellungen) – welche ja in Gesetze und
damit in ein gültiges RECHTsverständnis gefasst werden – dem GG
(ebenfalls ja nur Ausdruck eines entsprechenden Werte- und damit
Rechtsverständnisses) entsprechen und GERECHT werden.
Dies setzt aber eigentlich dann voraus,
dass WERTE- und RECHTsverständnis bereits bestehen (MÜSSEN), welche
es bereits zu bewerten und beurteilen gilt, ehe das/ein
Wirtschaftssystem die zu bewertenden und beurteilenden WERTE
schafft?!
Welche Werte prüft und kann das BverfG
dann überprüfen, wenn die WERTE erst noch geschaffen werden
müssen?!
Jetzt wird bei einem Wirtschafts- und
Gesellschaftssystem, genauso wie bei einem, durch das BverfG
erlassenen Urteil immer nach dem Nutzen-/SchadensWERT gefragt und
gesucht. Und beide haben allerdings KEINERLEI EIGENWERT! Weil KEINE
Grundlage im WERTE- und RECHTSVERSTÄNDNIS vorliegen, wenn diese doch
erst noch geschaffen werden?!
Das Leben (und darum geht es ja primär)
hingegen besitzt, schafft und besteht aber im Gegensatz zu den
vorgenannten Systemen aus/einen Eigenwert. Erst auf DIESEN Eigenwert
des Lebens lassen und gründen sich ja auch die anderen vorgenannten
Werte.
Also müsste demnach
eigentlich der LebensWERT die Grundlage und DER Maßstab für ALLE
nachfolgenden WERTE(Systeme) – also auch Wirtschafts- und
Gesellschaftssysteme – sein?!
Da aber der Lebenswert ein
Eigenwert und damit gleichWERTig in seinem Sein ist, können alle
nachfolgenden Werte und Systeme – welchem Gedankensystem auch immer
entsprungen – auch nur diesem Eigenwert SEIN folgend, sich NUR
daran und danach bemessen und bewerten lassen, will man sich nicht am
Leben an sich und damit an den Menschen „versündigen“.
Alle anderen Wertmaßstäbe
müssen und können demnach NUR falsch sein, wenn sie nicht dieser
Priorität folgen. Wenn SystemWERTE – einem Gedankenprozess folgend
– beginnen, nach einer höheren oder niedrigeren Wertigkeit zu
suchen, diese zu benennen und dementsprechend zu (be)urteilen, diese
goutieren und in z. B. Wirtschaftswerten, sprich in Kapital und damit
MACHT honorieren zu suchen, kann dies NUR in einer Ungleichheit,
Ungleichgewicht, Ungerechtigkeit durch MACHT und OHNMACHT enden.
Denn derartige Wertungen
insistieren, dass es ein höherwertiges und damit auch
minderwertigeres Leben als Sein und im Dasein gäbe. Und diese
„WERTIGKEITEN“ bestimmen dann die Mächtigen und die Ohnmächtigen
haben diese als „gerecht“ zu ertragen.
Es ist also eine Frage der
Prioritäten! Von daher war Ihr Einstieg der einzig wahre Punkt, an
welchem Sie unbedingt weiter machen hätten müssen. Um nämlich
dadurch irgendwann zu der Frage zu kommen, wie GLEICH ist der Mensch
unter den gegebenen MACHTVerhältnissen. Vor allem auch vor dem
gültigen Recht und GG.
Dazu ist es m. E. aber
notwendig, NICHT gegen den Anders denkenden zu argumentieren und ihn
ggf. mit dem eigenen Verhalten zu provozieren. Sondern man muss um
die SACHE – egal wer diese wie vertritt – ringen und in der Sache
mit den Argumenten überzeugen, die der Anders denkende als richtig
und logisch ja selbst vorbringt.
Aber so wie ich diese sehe,
ist „dieser Prozess“ und damit auch der Ihre noch lange nicht
abgeschlossen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Kraft bei Ihrer ARBEIT (denn dies ist tatsächlich auch ein harte Arbeit) und Erfolg und verbleibe mit einem freundlichen Gruß
Robert Kroiß
Aktualisierung:
http://altonabloggt.wordpress.com/2012/12/30/medienkonstrukt-heidi-ralfs-maischberger-wer-arbeitet-ist-der-dumme/
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Kraft bei Ihrer ARBEIT (denn dies ist tatsächlich auch ein harte Arbeit) und Erfolg und verbleibe mit einem freundlichen Gruß
Robert Kroiß
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