Donnerstag, 16. Juni 2022

Mein Freund und die "Nachrichten" dieser Woche

Mein Freund hat diese Woche mal wieder „Nachrichten“ gesehen und gehört.

Ach was bin ich froh und dankbar, dass wir jetzt eine Generation von Leistungsträger*innen haben, die mir öffentlichkeitswirksam und medial deutlich und klar machen, wie und woran ich/man noch sparen kann.
Mir, der ich noch den Holz und Kohle transportierenden Pferdefuhrwerken hinterherlief, um einzelne, während der Fahrt verloren gegangene Holz- und Kohlestückchen aufsammelte und nachhause brachte.
Der als vollwertige Mahlzeit noch Salzkartoffeln mit ein wenig Margarine und einem Stück Brot kannte. Der Kleidung solange auftragen musste, bis sie nicht mehr zu flicken war. Der zum Wasser holen in einer Flüchtlingsbaracke noch auf den Gang musste.
Und dies ist nur ein ganz, ganz kleiner Auszug meines bisherigen verschwenderischen Daseins in meiner Kindheit und Jugend.
Was täte ich heute ohne die großartigen Vorschläge dieser Nachfolgegenerationen, die in dem von den Vorgängergenerationen erwirtschafteten und auch durch Einschränkungen und eigene, durch die Umstände erzwungene Sparsamkeit erreichten Wohlstand aufwachsen konnten.

Ja, wir wären wohl sehr arm daran, wenn wir derzeit all diese gutgemeinten Ratschläge der „Leistungselite“ nicht erhielten.

Diejenigen, die sich seit Jahrzehnten Jahr für Jahr treffen, um die Welt besser (für wen eigentlich?) machen zu wollen, müssen nun resümieren, dass sie dieses, ihr System reparieren müssen?! Es hat also nicht funktioniert und ist derzeit kaputt. Und dieses System will man nun reparieren, um es für künftige Reparaturen wieder fit zu machen?! Die geben entsprechende Ratschläge an jene ihres „Elitezirkels“, die sie dann an ihre jeweiligen, von ihnen regierten „Untertanen“ lauthals weiter geben?!
Diese so erfolgreichen „Fachkräfte und Eliten“, die derzeit ihre „erfolgreiche Facharbeit“ mit mehr und immer noch mehr Waffen verteidigen müssen?!


Auch so grandiose Vorschläge wie ein soziales Jahr für alle, also auch für uns helfen großartig weiter.
Wir, die wir seit Jahren pflegebedürftige Mütter betreuten und einen Bruder/Schwager immer noch betreuen.
Was täten wir alle ohne die großartigen und hilfreichen Hinweise auf einen Fachkräftemangel die von jenen Fachkräften (Eliten) kommen, die vom Hörsaal (z. Teil mit abgebrochenen Studiengängen) in den Plenarsaal wechselten?!

Damit man mich nicht falsch versteht. Ich beklage mich nicht im geringsten, Mir/uns geht es relativ gut und wir wissen schon seit langer Zeit wie sparen geht.


Aber ich bin es leid mir ständig von sogenannten „Leistungseliten“ und Medienmitarbeiter*innen unwidersprochen das Dasein, mein Leben und wie ich dieses künftig zu gestalten hätte vorschreiben zu lassen.
Und ja, ich bin einer diese „Untoten“, der in seinem bisherigen Leben und zwar vor ca. 60 Jahren nur ein einziges mal zwangsgepiekst wurde und immer noch altersgemäß gesund lebt.

 

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