Mein Freund hat diese Woche mal wieder
„Nachrichten“ gesehen und gehört.
Ach was bin ich froh
und dankbar, dass wir jetzt eine Generation von Leistungsträger*innen
haben, die mir öffentlichkeitswirksam und medial deutlich und klar
machen, wie und woran ich/man noch sparen kann.
Mir, der ich noch
den Holz und Kohle transportierenden Pferdefuhrwerken hinterherlief,
um einzelne, während der Fahrt verloren gegangene Holz- und
Kohlestückchen aufsammelte und nachhause brachte.
Der als
vollwertige Mahlzeit noch Salzkartoffeln mit ein wenig Margarine und
einem Stück Brot kannte. Der Kleidung solange auftragen musste, bis
sie nicht mehr zu flicken war. Der zum Wasser holen in einer
Flüchtlingsbaracke noch auf den Gang musste.
Und dies ist nur ein
ganz, ganz kleiner Auszug meines bisherigen verschwenderischen
Daseins in meiner Kindheit und Jugend.
Was täte ich heute ohne
die großartigen Vorschläge dieser Nachfolgegenerationen, die in dem
von den Vorgängergenerationen erwirtschafteten und auch durch
Einschränkungen und eigene, durch die Umstände erzwungene
Sparsamkeit erreichten Wohlstand aufwachsen konnten.
Ja, wir wären wohl sehr arm daran,
wenn wir derzeit all diese gutgemeinten Ratschläge der
„Leistungselite“ nicht erhielten.
Diejenigen,
die sich seit Jahrzehnten Jahr für Jahr treffen, um die Welt besser
(für wen eigentlich?) machen zu wollen, müssen nun resümieren,
dass sie dieses, ihr System reparieren müssen?! Es hat also nicht
funktioniert und ist derzeit kaputt. Und dieses System will man nun
reparieren, um es für künftige Reparaturen wieder fit zu machen?!
Die geben entsprechende Ratschläge an jene ihres „Elitezirkels“,
die sie dann an ihre jeweiligen, von ihnen regierten „Untertanen“
lauthals weiter geben?!
Diese so erfolgreichen „Fachkräfte und
Eliten“, die derzeit ihre „erfolgreiche Facharbeit“ mit mehr
und immer noch mehr Waffen verteidigen müssen?!
Auch so grandiose Vorschläge wie
ein soziales Jahr für alle, also auch für uns helfen großartig
weiter.
Wir, die wir seit Jahren pflegebedürftige Mütter
betreuten und einen Bruder/Schwager immer noch betreuen.
Was
täten wir alle ohne die großartigen und hilfreichen Hinweise auf
einen Fachkräftemangel die von jenen Fachkräften (Eliten) kommen,
die vom Hörsaal (z. Teil mit abgebrochenen Studiengängen) in den
Plenarsaal wechselten?!
Damit man mich nicht falsch versteht.
Ich beklage mich nicht im geringsten, Mir/uns geht es relativ gut und
wir wissen schon seit langer Zeit wie sparen geht.
Aber ich bin es leid mir ständig
von sogenannten „Leistungseliten“ und Medienmitarbeiter*innen
unwidersprochen das Dasein, mein Leben und wie ich dieses künftig zu
gestalten hätte vorschreiben zu lassen.
Und ja, ich bin einer
diese „Untoten“, der in seinem bisherigen Leben und zwar vor ca.
60 Jahren nur ein einziges mal zwangsgepiekst wurde und immer noch
altersgemäß gesund lebt.
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