Donnerstag, 7. März 2019

Maischberger vom Mi., den 6.3.2019



Attacke auf die Reichen: Beschimpfen, besteuern, enteignen?

Link zur Sendung:
https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/sendung/attacke-auf-die-reichen-beschimpfen-besteuern-enteignen-100.html

Es wird ja ständig suggeriert, dass Bildung (als Vorstufe zur Intelligenz) und Leistung der Grundstein für Wohlstand und Reichtum seien. Jetzt bedeutet Intelligenz aber, abstrakt und vernünftig zu denken, um daraus ein zweckvolles Handeln zu machen. Es wird auch ständig von der Gesellschaft gefordert, dass sie sich auf (evtl. auch einschneidende) Veränderungen einzustellen habe. Wer sich aber tatsächlich nicht auf einschneidende Veränderungen einstellen will, sind die „Reichen“.
Wie intelligent muss man aber sein, um sich 10 und mehr Autos in die Garage zu stellen, wenn man selbst immer nur ein Fahrzeug chauffieren kann? Villen mit mehreren Schlaf- und Badezimmern zu haben, wenn man selbst nur in einem Bett schlafen und in einer Dusche oder Badewanne duschen oder baden kann?
Was daran genau ist vernünftig und zweckvoll?! Daran wird auch deutlich, dass es sich bei derartigen Diskussionen überhaupt nicht um eine Neid-Debatte handelt. Denn wer nur ein wenig logisch denkt, wird doch nicht auf eine derartige Intelligenz neidisch sein?!
Wie aber soll jemand abstrakt und vernünftig für andere (eine Gesellschaft, Gemeinschaft, das große Ganze) mitdenken wollen, aber auch können, wenn er für sich selbst schon nicht vernünftig denken und handeln kann?!
Da aber weder Geld, noch Autos und Villen, egal in welcher Höhe und Anzahl eine Bildung haben, oder eine eigene Leistung erbringen (können), muss die Vermehrung dieser materiellen „Werte“ eine ganz andere Ursache, Auswirkung, aber auch ein ganz anderes Ziel haben.
Es geht also beim erstreben von Wohlstand und das sammeln von Reichtum grundsätzlich um etwas ganz anderes als darum, Teil einer Gesellschaft, Gemeinschaft, seinesgleichen zu sein.
Es geht darum, sich von anderen und damit von der Gemeinschaft, Gesellschaft abzuheben. Eine höhere, überhöhte Stellung einzunehmen. Insbesondere durch das sammeln und zeigen materieller Werte, dass man besser (also der bessere Mensch) ist.
Wenn aber die einen überhöht werden und sind, dann sind logischerweise andere erniedrigt. Dann haben die einen mehr Macht als die anderen. Und diese Macht will auch genutzt werden.
Genau darum drehte sich aus gestern wieder die Diskussion bei Maischberger.
Wer hat die besseren Ideen, wer die intelligenteren Lösungen für das „große Ganze“, für die Gesellschaft?
Mit nicht gerade intelligenten Vorschlägen hat sich Frau Ostermann hervorgetan. Passend dazu: [[Kevin Kühnert führt bei Maischberger Unternehmerin vor]]

Auch Werner Mang argumentierte eben aus seiner Sichtweise, um etwas zu rechtfertigen, was überhaupt keiner Rechtfertigung bedurfte. Denn wie Frau Herrmann richtigerweise anführte, geht es nicht um eine Neid-Debatte, sondern um einer Gerechtigkeisfrage.
Und sie sagte etwas ganz wesentliches. Dass es die Abhängigkeit ist, die erpressbar macht. Erpressen kann aber nur, wer die Macht und die Mittel dazu hat. Genau dies hat Frau Ostermann eben auch mit ihrer Aussage bzgl. der abwandernden Unternehmen, Beschäftigung und Arbeitsplätzen belegt.

https://web.de/magazine/politik/politische-talkshows/reichen-talk-sandra-maischberger-neid-debatte-33596878

Zu Rainer Hank und seiner sozialdarwinistischen Einstellung muss man eigentlich gar nicht viel sagen. Hierzu empfehle ich einfach sich die Sendung ab ca. Min. 58:00 anzusehen.
Hank: „ Die Tafel gehört mit dazu, dass dieser Staat ein sozialer, humaner Staat ist. Dass sind Menschen die zugleich, wenn sie das möchten und wenn sie bedürftig Hartz IV bekommen, wollen sie auch alles abschaffen im Moment und zugleich sind wir barmherzig, indem wir diese Tafeln haben.“

Zur „Barmherzigkeit“ eines Hank´s. Wären „die Reichen“ tatsächlich barmherzig, würden sie ihre Privatspenden ganz anders einbringen (müssen). Da sie aber selbst bei ihrer Barmherzigkeit darauf achten, welchen Nutzen sie insbesondere auch selbst davon haben (abgesehen von den steuerlichen, auch Abschreibungs-Möglichkeiten und der Anerkennung – also wieder das „aufschauen“ derer, die sich nicht auf „ihrer Augenhöhe“ befinden), sind sie selbst bei all ihrem Reichtum darauf angewiesen, dass es „Bedürftige“ gibt, um ihrer Barmherzigkeit Ausdruck verleihen zu können.

Hier möchte ich bzgl. der Äußerungen eines Hank gerade im Bezug auf die Humanität und Barmherzigkeit ein kleine Parabel einfügen:

[[ Es war einmal.... ein Samariter und Glücksschmied, der sich freiwillig und gerne in den Dienst anderer Menschen stellte. Lob und Anerkennung durch Andere waren im Lohn genug. Er hatte die Lehre Jesu, aber auch weltliches Wissen aufgesogen und auch in die Tat umgesetzt.

Andererseits vertrat dieser Samariter aber auch die Meinung, dass Jeder seines Glückes Schmied sei und seine Hilfe nur Hilfe zur Selbsthilfe (also das eigene Glück schmieden) sei.

Daher stellt sich dann die Frage: weshalb hat „man“ dann sein Glück nicht selbst so geschmiedet, dass man keine Hilfe zur Selbsthilfe benötigte?! Wenn Jeder doch seines eigenen Glückes Schmied ist, weshalb bedarf es dann der „Samariter“?! Wozu?! Wollen oder können diejenigen, welche des Samariters bedürfen ihr Glück nicht selber schmieden?! Hätten sie allerdings ihr Glück bereits in der Form selbst geschmiedet, wie es der Samariter vorfand/vorfindet, was will dann ein Samariter an diesem genau so „selbst geschmiedeten“ Glück korrigieren, verbessern, bzw. lindern?!

Da schmiedet dann auch ein Samariter nicht mehr „nur“ sein eigenes Glück, sondern er versucht mit seinem Dienst auch noch das Glück Anderer zu „schmieden“?!

Ist es dann nicht so, dass es Samariter nur deshalb gibt und geben kann, weil es auch Bedürftige, also jene gibt, die nicht ihr eigenes Glück schmieden können?!

Dann ist auch des Samariters eigenes geschmiedetes Glück erst dann sein eigen geschmiedetes Glück, wenn er einen Bedürftigen findet, welchem er dessen eigenes Glück – weil dieser es entweder nicht so konnte, wie dieser selber wollte, oder wie es der Samariter glaubt wollen zu sollen, oder es dieser Logik zufolge genauso geschmiedet werden „musste“ – und damit auch sein eigenes erst vollenden würde?! Wer aber schmiedet dann wahrlich sein eigenes Glück selber?!

Wer aber ist dann frei und zwar so frei und tatsächlich in der Lage, sein eigenes Glück zu schmieden?! Bräuchte man dann überhaupt noch Samariter?! (Ja, derer bedarf es und zwar solange, solange sich Jeder noch auf seinem Weg und nicht am Ziel befindet.) Das Eine (Positive) geht ohne das Andere (Negative) nicht.

Wenn Bedürftige der Samariter bedürfen, dann sind sie eben auch von diesen Samaritern abhängig. Andererseits ist aber auch der Samariter davon abhängig, dass es Bedürftige gibt, an welchen er seine Dienste ausüben kann?!

Was ist dann das Lob und die Anerkennung (also eine positive Beurteilung) Anderer wert? Was ist dann Tadel, Kritik und Ablehnung (also eine negative Beurteilung) wert, wenn im Prinzip nur die gegenseitige Abhängigkeit belobigt und anerkannt wird?! Welches Glück wird dann und von wem geschmiedet?!

Offensichtlich ist, dass wir Menschen aufeinander angewiesen sind. Dass wir nur gemeinsam das sein können, was wir sind.
Dass „Gott“ (das Leben) nur dann „Gott“ (das Leben) ist, wenn es sich gegenseitig „befruchtet“.
Wenn also nicht mehr das Prinzip „teile und herrsche“, sondern das Prinzip „Liebe, Nächstenliebe“ das primär umgesetzte Denken und Handeln ist.

Deshalb bin ich auch dankbar dafür, dass mir andere Menschen durch ihre Meinung den Anstoß dafür geben, immer wieder über das Leben und damit auch mich selbst nachzudenken.

Denn so wird auch aus zunächst scheinbar „Negativem“ letztlich immer ein Gewinn und damit „Positives“, wie es schon in Jahrhunderte alten Märchen und Sagen gleichnishaft erzählt wurde und wird.
Da wird der Frosch zum Prinz, das Aschenputtel zur Prinzessin, der Bettler zum König und andere Verwunschene erlöst. ]]

Richtigerweise kontert Michael Prütz in Bezug auf die 1 Billion Sozialausgaben, welche von Hank als besondere Leistung der Reichen suggeriert wird sofort. Diese 1 Billion wird eben von der Gesamtgesellschaft aufgebracht und zur Mehrheit von den Beitragszahlern geleistet!
Richtig deutlich aber wird Hank´es Einstellung, als er von der Arroganz der Politiker spricht, die alles immer besser wissen. Also ein „Besserwisser“ bezichtigt die anderen als „Besserwisser“?!

Womit sich der Kreis wieder schließt. Es geht bei der „Reichtums-Diskussion“ tatsächlich nicht um eine Neid-Debatte, sondern darum, wer die „besseren“ Menschen mit dem „besseren“ Wissen für die Gesellschaft sind! Letztlich also um die Spaltung und nicht den Zusammenhalt der Gesellschaft!

Kleine, aber sehr passende Ergänzung und Bestätigung, welche die Aussage von Frau Hermann bestätigt, dass es nicht um reich und arm, sondern um die Ungerechtigkeit, das Selbstverständnis ungerechter Auslegungen geht, die ich in der heutigen Maybrit Illner Sendung gehört habe.

Der VDMA-Vizepräsident Haeusgen wortwörtlich: „dies gilt im Kleinen, wie im Großen.“

Also bei Firmen und Unternehmen, welche mit staatlicher Unterstützung (Geld für Hilfe bedürftige Firmen und Unternehmen, Branchen) gefördert werden, wäre es Enteignung, wenn der Staat bei einem Verkauf ein Mitsprachrecht oder gar Rückforderung erwartete?!

Demnach war und ist Hartz IV (staatliche Unterstützung mit Geld zur Förderung, was ja auch als Überschrift stand, nämlich fordern und fördern) eine Enteignung Hilfe bedürftiger Menschen?! Nämlich dessen, was sich diese Menschen davor mit eigener Leistung geschaffen hatten!


3 Kommentare:

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