Freitag, 8. Februar 2019

Wieder einmal die Rente

Ralf Nietzschmann

Mein Posting zum Thema: Wieder einmal Rente

Liebe Freunde*innen, verehrte Leser*innen und Bekannte,

am 7.2. 2019, wurde bei M.Illner das Thema „Respektrente“ behandelt.
Ich musste abschalten, da ich die systematische Verdummung nicht mehr ertragen kann.
Seit Jahren wird über die Rente gesprochen, aber immer um den heißen Brei herumgeredet.
Es bleibt Fakt, dass die GRV mit Unterstützung der Politiker systematisch ins Abseits geschoben werden soll.
Die fadenscheinigen Erklärungen sogenannter Experten sind für mit der Sache informierten und sich beschäftigten Menschen leicht zu durchschauen.
Auch gestern wieder die Mütterrente.
Was ist den anders im Vergleich zur „Respektrente“?
Beides geschah bzw. geschieht aus wahltaktischen Geplänkel der Parteien CDU/CSU und SPD. Ich bin für eine Mütterrente ohne jegliche Einschränkungen, aber steuerfinanziert.
Im Klartext gleicher Geldbetrag für alle Mütter, egal ob West oder Ost. Auch gleicher Geldbetrag für Mütter, die nicht zwangsversichert in der GRV waren, aber mit der jetzigen Reglung zulasten der Beitragszahler diesen erhalten.
Die nächste große Täuschung ist die Rente mit 63. Das stimmt doch überhaupt nicht so.
Es betrifft doch nur die Jahrgänge 1951 und 1952. Ab 1953 erfolgt die Anhebung um zwei Monate pro Jahrgang und erreicht für den Jahrgang ab 1964 und jünger ein Eintrittsalter von 65 Jahren, wenn die Voraussetzungen 45 Jahre Beitragsjahre erfüllt sind.
Wer erreicht in Zukunft diese 45 Beitragsjahre?
Warum sträuben sich unsere Politiker und Lobbyisten eine tatsächliche Rentenform durchzuführen? Ich meine eine Rentenreform, die für alle Menschen in Deutschland verbindlich wird.
Das ZDF ist bestimmt nicht verschrien „links“ zu sein.
Aktuell vom 01.02.2019 21:46 Uhr
Rentner in Österreich stehen finanziell im Schnitt deutlich besser da als deutsche Ruheständler. Wieso kann sich unser Nachbarland das leisten?
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/rentner-in-oesterreich-besser-als-in-deutschland-warum-100.html

Ausschnitte und Bemerkungen ergänzend:
Beide Länder haben ihre Rentensysteme seit der Jahrtausendwende reformiert - doch mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. In Österreich wirkt die griffige Rentenformel "80/45/65". Soll heißen: Wer mit 65 in Rente geht und 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, erzielt rund 80 Prozent des Bruttolohnes, den er im Durchschnitt seines Berufslebens erzielt hat. In Deutschland liegt der vergleichbare Wert dagegen nur bei 59 Prozent.

Wenn deutsche Rentner über die Grenze nach Österreich blicken, könnten sie blass werden vor Neid. Denn in der Alpenrepublik erhalten die meisten Senioren deutlich mehr Geld aus der staatlichen Rentenkasse als hierzulande. Den Grund hierfür erklärt Florian Blank, Rentenexperte im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung: "In Österreich ist das Ziel einer Rente, die den Lebensstandard sichert, weitgehend Konsens. In Deutschland wird hingegen das Rentenniveau systematisch abgesenkt - vor allem mit dem Argument, dass zu hohe Beitragssätze dem Wirtschaftsstandort Deutschland schaden würden."
Nur letzteres Argument ist Konsens mit der Wirtschaft und den sogenannten Volksvertretern.
Alles andere, wie Kosten und Demografie sind Vorwände, die einfach nicht stimmen.
Höhere Altersbezüge haben auch eine Kehrseite: Sie müssen finanziert werden. In Österreich liegt der Rentenbeitrag mit 22,8 Prozent deutlich höher als in Deutschland, wo 18,6 Prozent zu zahlen sind. Dabei tragen allerdings die Unternehmen in Österreich mit 12,55 Prozent den größeren Teil der Beitragslast, die Beschäftigten nur 10,25 Prozent. In Deutschland sollen die Arbeitnehmer noch zusätzlich mit vier Prozent ihres Einkommens privat vorsorgen. Für diesen Zweck führte die Bundesregierung im Jahr 2002 die Riester-Rente ein.
Über die Riesterrente und seine nachweislichen schlechten Ergebnisse, kann man sich selber überzeugen.
Österreicher bekommen nicht nur höhere Altersbezüge, sie erhalten sie auch früher. Während hierzulande das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre steigt, liegt es in Österreich weiter bei 65 Jahren. Für Frauen liegt die Altersgrenze sogar noch bei 60 Jahren, erst ab 2024 wird sie langsam auf 65 Jahre ansteigen.
Mehr Geld in der Kasse hat Österreichs Rentenversicherung aber noch aus einem anderen Grund: Der Versichertenkreis ist deutlich größer als in Deutschland. In einem lange dauernden Prozess wurden seit der Nachkriegszeit immer mehr Gruppen in die Versicherung einbezogen, auch Unternehmer, Freiberufler, Soloselbstständige und Honorarkräfte. Seit 2005 werden auch neue Beamte in die gesetzliche Rentenkasse integriert.
Genau der letzte Abschnitt ist doch in Deutschland überhaupt nicht zu diskutieren oder wird sofort abgeblockt.
Und da beginnt meine grenzenlose Wut, wenn ich die Lindners, Ziemiaks u. a.höre.
Was haben sie geleistet und wie viel Pleiten (Lindner) oder Studienabbrüche (Zimiak),
gingen zulasten der Menschen, die redlich aber mit niedrigen Löhnen ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und in die vorprogrammierte Altersarmut unweigerlich kommen?
Ist die Jungunternehmerin bei Illner in der Sendung, nicht auf ihre AN angewiesen und warum braucht sie nicht in die GRV einzuzahlen oder warum sind Lindner, Zimiak und co. dagegen in die GRV einzuzahlen?
Nur wenn die Menschen das endlich begreifen, ihre warmen Stuben verlassen, sich vom Sofa erheben und endlich auf die Straße gehen, könnte auch in Deutschland etwas passieren.


Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Vielleicht beschäftigen sich ja unsere Menschen einmal richtig mit den Gelbwesten in Frankreich, aber nicht nur bei den Qualitätsmedien oder bei der ARD und in ZDF.

Glück auf
Ralf

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zitat:
"Dabei tragen allerdings die Unternehmen in Österreich mit 12,55 Prozent den größeren Teil der Beitragslast, .... "
Zitat Ende.

Falsch,Ralf Nietzschmann! Die Beiträge für die Rente werden immer vom abhängig Beschäftigten erbracht, egal was Ralf Nietzschmann dazu veröffentlicht!

Peter Fischer

Robert Kroiß hat gesagt…

Ach Peter,

Du weißt doch genauso wie ich, wie Ralf dies meint. Und Ralf hat nur veröffentlicht, was in der Gesellschaft Fakt ist. Dass das Grundproblem und die Ursachen ganz woanders liegen, das weißt Du, das weiß Ralf und das weiß ich.

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Natürlich hast du recht Peter. Ich dachte, dass ich mich klar ausgedrückt hatte.
Meine Zwischenüberschrift lautete
Ausschnitte und Bemerkungen ergänzend:
Also der Ausschnitt bezog sich auf den Beitrag des ZDF und wurde vom Verfasser so formuliert.
Ich bedaure es sehr, dass ich nicht dazu eine Bemerkung eingefügt habe.
Ich hätte wissen müssen, dass Peter Fischer meine Postings sehr exakt analysiert.
Ist ja nicht neu. Grundsätzlich ging es mir um den Unterschied zur Rente im Vergleich der beiden Länder und da spielen die Beitragshöhen nicht unbedingt die entscheidende Rolle, höchstens, dass sie den Profit der Unternehmen schmälern, den natürlich die Arbeitnehmer erwirtschaften und Bestandteil des Preises für ein Produkt sind.

Anonym hat gesagt…

Die Einlassung von Peter Fischer und die Zustimmungen von Herrn Kroiß und Herrn Nietzschmann finde ich nicht als falsch, aber auch nicht als richtig. Sie sind zudem nicht Zielführend.

Die Arbeitgeber können genauso gut von sich behaupten, sie alleine würden die gesamten Rentenbeiträge bezahlen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge. Denn letztlich zahlt der AG den Lohn an den AN aus, wovon die gesamten Beiträge abgeführt werden.

Man kann eben nicht davon ausgehen, dass nur der AN den Mehrgewinn für eine Firma erwirtschaftet, wovon dann alle Kosten erst bezahlt werden können.

Ein AN kann noch so viel Lust haben zu arbeiten, wenn er dafür keinen Unternehmer findet, welcher ihm Produktionsmittel aller benötigten Art zur Verfügung stellt. Diese Produktionsmittel kosten Geld und der AG hat durch diesen - seinen Beitrag - ja erst ermöglicht, dass der AN mit den vom AG bereitgestellten Ressourcen einen Mehrwert erwirtschaften kann. Diesen Mehrwert gibt der AG in Form von Arbeitslohn, eventuell Prämien, Tantiemen, Anteilscheinen an den AN weiter.

Man kann ja darüber streiten, ob und wie weit diese Entlohnung gerecht, gerechtfertigt ist, aber nicht darüber, dass der AN seine Arbeitskraft und der AG sein Geld einsetzen um gemeinsam zum Erfolg zu kommen.

Die Regelung für die Lohnentgelte nebst allen Abgaben könnte auch anders geregelt worden sein und nicht so, wie wir es bei uns nun haben. Andere Länder machen es ja teilweise auch etwas anders.

Ich könnte mir vorstellen, dass der AN vom AG den Netto-Lohn erhält, von dem nichts mehr abgezogen wird. Die notwendigen Abgaben an Steuern und Sozialbeiträgen würde dann nur der AG zahlen. Da könnte man bestimmt eine passende Formel für finden.

Es könnte aber auch genauso gut umgekehrt gehen und der AG zahlt komplett Brutto an den AN und von diesem werden alle Steuern und Beiträge an die entsprechenden staatlichen Stellen gezahlt.

Letztlich wird alles vom erwirtschafteten Geld einer Firma bezahlt, egal wer an den Staat und die Sozialversicherung es tatsächlich zahlt, von wessen Konto es abgeführt wird. Der AN erwirtschaftet mit seiner Arbeitskraft unter Mitwirkung der ihm zur Verfügung gestellten Produktionsmittel und den Ressourcen einen Mehrwert, der ihm teilweise vergütet wird, den anderen Teil behält der AG und einen großen Teil erhält unser Staat.

Wenn also der AG mehr in die Rentenkasse zahlen muss als der AN, dann bleibt es doch eine Berechnung für den AG. Für ihn werden die Kosten höher und er muss entweder die Preise anheben, günstiger einkaufen, dem AN weniger zahlen oder auf eigenen Gewinn verzichten.

Alle Möglichkeiten sind im Geschäftsleben in Gebrauch. Jedes Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Egal von welchem Konto dies auch gezahlt wird, es hat Auswirkung auf den AG und auf den AN wie auch auf den Staat. Wenn dieser die Abgabenschraube überzieht, wenn ganze Branchen nicht mehr florieren, muss dafür Ersatz geschaffen werden. Wenn dies nicht geht/klappt, geht’s bald allen im Lande schlechter.

Mein Beitrag hatte nun nichts mit der Richtigkeit unserer Rente zu tun, soll aber aufzeigen, dass alle drei Parteien, Staat, AG und AN nur gemeinsam eine andere Lösung finden können, welche an die Stelle unsere jetzigen, so langsam überholten Rentenlösung, erarbeitet werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Robert Kroiß hat gesagt…

Natürlich geht ALLES nur gemeinsam, mit demselben Sinn. Wenn aber die Einen egoistisch ihre eigenen Ziele verfolgen, andere aber den Gemeinsinn wollen, dann funktioniert es eben nicht. Wenn sich die einen überhöhen, dann werden notwendigerweise andere erniedrigt. Dies hat aber primär mit den Werten, den Wertschätzungen und deren auch materiellen und finanziellen Umsetzungen zu tun.
Wie dies in der (nicht nur amerikanischen) Gesellschaft funktioniert zeigt hier:

https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/alexandria-ocasio-cortez-demontiert-politisches-system-der-usa-16031017.html

https://www.facebook.com/nerdbotmedia/videos/966498710181242/

Alexandria Ocaio-Cortez am Beispiel der USA ganz deutlich auf. Wie man ganz "legal" Gesetze zur Förderung der Illegalität macht.

Anonym hat gesagt…

Im Beitrag steht doch der Rentenvergleich zwischen Deutschland und Österreich im Mittelpunkt. Hier hat Herr Nietzschmann anschaulich und verständlich die Kernpunkte, die zu den Unterschieden führen, erklärt.
Ich verstehe ihn auch so, dass er kein Vertrauen in Politiker hat, deshalb zeigt er Wege und Möglichkeiten mit dem Hinweis auf die Gelbwesten auf.
Warum das Posting ideologisch sehen, verstehe ich nicht.
Was meine ich damit? Dem AN interessiert in erster Linie als Aktiver sein Nettolohn und später als Rentner wieder der Auszahlungsbetrag der Rente als Nettobetrag.
Würde sein Bruttolohn inklusive des Arbeitergeberbeitrags ausgewiesen werden, hätte er doch Netto nicht einen Cent mehr, an den Abgaben ändert sich doch nichts.
Liest man dem ZDF Beitrag im Original, könnten sich Frauen auch ideologisch benachteiligt fühlen, weil nämlich nur Durchschnittsrenten im Vergleich von Männern angeben werden.
Ich möchte zurück zu einer sozialen Marktwirtschaft, wo auch auskömmliche Renten gezahlt werden. Ich möchte auch, dass alle unabhängig ihrer sozialen Stellung in die Rentenkasse einzahlen. Man könnte auch über das Schweizer Rentenmodell diskutieren.
Allerdings spielen da die in Deutschland ausgeprägten Niedriglöhne nicht die große Rolle. Die Mehrzahl der AN kann die Beiträge für die Säulen I u. II als Pflichtbeiträge leisten.
https://www.nq-online.de/nq_62_34108-_Die-Rentensysteme-Deutschlands-und-der-Schweiz-im-Vergleich.html
Was ich nicht möchte, ist eine Ideologie durchzusetzen, welche praktisch die AG enteignet.
Da denke ich besonders an den Mittelstand, der immer der Motor für die Wirtschaft der BRD war. Konzerne, Gesundheitseinrichtungen, die für die Daseinsfürsorge verantwortlich sind, bilden dabei eine Ausnahmerolle und könnten durchaus in die Regie des Staates gehen, spielt aber zum Thema Rente, wie hier andiskutiert nicht die Rolle für die Diskussion.
Hans Hubert Wolf

Anonym hat gesagt…

Herrn Nietzschmann kann ich nur zustimmen, dass die Mütterrente nur als steuerfinanziert hätte eingerichtet werden dürfen. Ebenso stimme ich zu, dass die Rente mit 63 eine große "Wahlverarschung" war. Auch sehe ich es genauso, dass die geänderte Rentenformel in Österreich eine sehr viel verbesserte und gerechtere Rente für alle ist.

Die vom Arbeitsminister Heil ins Gerede gebrachte Grundrente, auch Respektrente genannt, ist für mich der nächste Blindgänger in der Rentenversicherung. Die SPD scheint nichts gelernt zu haben. Egal ob es die Riesterrente seinerzeit war, welche allen Rentnern nur Verluste brachte, auch solche, die einen Riestervertrag abschlossen, da die Rente durch die Einführung der Riesterrente mehr abgesenkt wurde, als die Riesterrente einbrachte. Gesund gestoßen haben sich daran nur die Versicherungen und ihre Vertreter.

Wenn alle Geringverdiener, welche als Zweitverdiener neben ihrem Ehepartner 35 Jahre lang eine Teilzeitbeschäftigung zur Aufstockung des Haushaltsbudget ausübten, nun in den Genuss kommen sollen, dass unabhängig einer Bedürfnisüberprüfung ihr Rentenanspruch bis auf 0,8 Rentenpunkte angehoben werden soll, ist dies ungerecht allen Alleinverdienern gegenüber, welche keinen zweiten Verdiener in ihrem Leben mithatten. Dies sind dann die echt gekniffenen und nicht die, meist Frauen, welche sich noch was dazuverdienten.

Man kann schon jetzt absehen, dass mit der Respektrente die wirklich Bedürftigen nicht groß mehr bekommen, da gegenüber der Grundsicherung nur bis zu 100 €/Monat mehr ausgegeben werden soll. Nur die, die Bedürftigkeit nicht haben, erhalten ein extra "Zubrot" von bis zu 447 €/Monat. Da greift für Zweitverdiener und nun Zweitrentner die Bedürftigkeit ja nicht. Die hätten ja keine Grundsicherung erhalten. Also, neuer Beschiss der SPD. Gerechtigkeit schreiben sie zwar auf ihre Fahnen, können aber nicht wirklich damit umgehen, auch nur annähernd gerechte Bedingungen in einer Sache herzustellen. Es bleibt alles Murx und ungerecht. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Sie setzen ihre Tradition fort!

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anonym hat gesagt…

Falsch Herr Fischer. Es ist vollkommen egal, wie die Rentenbeiträge aufgesplittet werden. Diese Beiträge gehören zur Kalkulation und bestimmen den Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung, die der Kunde oder Verbraucher zu zahlen hat.
Was erzählen sie einem Bäckermeister mit 3 Gesellen, der genauso produktiv mit in der Bachstufe steht und andere Arbeiten zum Betrieb der Bäckerei nebenbei macht?
Man kann sich bei Konzernen und Firmen über Lohn und Gehaltsabstände unterhalten, ändert aber überhaupt nicht an den Sozialabgaben, also Rente und Krankenkasse für die Arbeitnehmer.
Die Antworten auf ihren Kommentar gehen in die richtige Richtung, bei Herrn Nietzschmann allerdings lese ich eine gewisse Ironie heraus, warum auch immer.
Eine interessierte Leserin

Anonym hat gesagt…

Werter Herr Neumann,werte Mitlesende,
ich möchte einmal grundsätzlich ihre stets sachliche Kommentare loben.
Es bleibt alles Murx und ungerecht. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Sie setzen ihre Tradition fort! Schreiben sie im Kommentar.
Mein Ansatzpunkt dazu zur Respekt Rente.
Genau daran scheiden sich die Geister in der Beurteilung.
Einerseits bekommt Minister Heil Lob, anderseits herbe Kritik.
Besonders aus Kreisen von Union und FDP, nicht verwunderlich, wenn man deren Grundhaltung zu sozialen Fragen und den damit verbundenen Privatisierungsgedanken miteinander verknüpft.
Ist aus meiner Sicht die Respekt Rente eine sozialdemokratische Leistung?
Für mich nicht. Vom Grundsatz her zuerst bekannte Phrasen, fleißige und hart arbeitende Menschen werden davon profitieren. Wirklich, wie viel wären denn das zahlenmäßig unter Berücksichtigung der 35 Beitragsjahre?
Verändert sich etwas am Grundübel Niedriglohnsektor? Selbst die angedeutete Erhöhung des Mindestlohns ist doch ein Verkleistern der Realität.
Mit wem will denn die SPD eine Mindestlohnerhöhung durchsetzen?
In der Koalition sicher nicht, als wäre der logische Schritt Auflösung des Regierungsbündnisses und andere Mehrheiten dafür suchen.
Ich sehe den Versuch eher darin die Wirtschaftspolitik fortzusetzen, wie sie ist.
Die Respekt-Rente, ist faktisch ein Weiter so, mit veränderten Anstrich. Es bleibt ein zusätzliches Aufstockerdmodell zulasten der Beitragszahler. Auch unter dem Gesichtspunkt, welche Leistungserbringung gerade der GRV zugewiesen und welche zustehenden Gelder ihr verweigert werden.
Es ist der Versuch, der desaströsen Wirtschaftspolitik beginnend unter Schröder etwas vom unverschämten Verhalten gegenüber dem arbeitenden Volk und der Rentner zu nehmen.
Wenn dann noch die hohen Sozialausgaben in Deutschland von führenden Politikern hochgelobt werden, darf der Nachdenkende schon nachfragen, warum das so ist, also wäre ich wieder beim Ausgangspunkt.
Hans W.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Hans W.

Zur Respektrente wurde schon vieles gesagt. Auch dass nur wenige Rentner in diesen Genuss einer Aufstockung kommen werden. Allein dies ist schon Grund genug, sie nicht einzuführen. Wenn es, wie geschrieben wird und ich nicht nachprüfen kann, nur etwa 3% der Rentner in der Grundsicherung sind und die angestrebte Grundrente nur in diesem Bezugsrahmen zu suchen ist, welche 35 Jahre gearbeitet haben, dann kann man über die tatsächliche Anzahl Rentner, auf die dies zutreffen könnte, nur spekulieren! Von unter 1% bis unter 2%? Ein größerer Rahmen wird es nicht sein!

Und so geht die SPD wieder einmal mit viel Getöse an die Lösung eines Problems heran und will den Bürgern weismachen, dass sie ihnen etwas Gutes tut. Um wirklich etwas sinnvolle und Gutes zu tun, hat sie nicht genügend Geld zur Verfügung, bzw. wird ihnen ihr Koalitionspartner nicht zur Verfügung stellen. Daher wieder nur eine Wohltat für "Viele", welche sich letztendlich, wie bei der Riesterrente und bei der Rente mit 63, nur für eine überschaubar kleine Anzahl von Begünstigten herausstellt.

Damit ist die nächste Ungleichbehandlung schon wieder Vorprogrammiert. Ungleichbehandlung bedeutet Unrecht. Schlicht und einfach Unrecht. Scheinbar lernen sie es nicht. Durch die Ankündigung dieser Grundrente und deren Medienpropaganda stiegen die Beliebtheitszahlen der SPD um 2%. Wenn dieses als Gesetz durchkommt, werden diese Zahlen aber noch mehr als diese 2% weiter in den Keller gehen, weil viele Menschen dann merken, ich gehöre nicht zu denjenigen, die berücksichtigt werden, obwohl ich laut Ankündigung damit rechnete.

Und die Besserverdienenden, wo die Ehefrau nur Halbtags oder Stundenweise sich ein "Zubrot" verdiente, die werden trotz dieser Mehreinnahme auch nicht die SPD wählen. Was gibt es nur für Strategen in der SPD, welche die normale Denkweise nicht beherrschen. Sie denken wie Kinder, welche sich was wünschen und meinen, wenn die Wünsche nur intensiv genug vorgetragen werden, dann erfüllen sie sich auch. So ist die SPD nicht ernst zu nehmen, sie ist Wirklichkeitsfremd.

Was wirklich allen Bedürftigen helfen würde, wäre eine Grundrente von 1.000 €, ab dem 65. Lebensjahr für alle Bürger, als Anfang. Dabei muss jedes Einkommen, welches über eigene Rente, Pension, Renten aus Versorgungswerken und sonstige Renten, auch Private, sowie Dividenden, Nebenlohn, Mieteinkünfte oder Sonstiges für jeden addiert werden und bis 1.000 € wird aufgestockt und wer selber höhere Monatseinkünfte hat, erhält keine Grundrente. Also jedem Rentner bleibt sein Einkommen und es wird bei Bedarf nur aufgestockt, ansonsten bleibt die normale Rente oder/und anderes Einkommen.

Über die Finanzämter, welche ja die Einkommensteuerklärungen hat, kann dies mit neuen Gesetzen einfach geregelt werden und das Rentenamt zahlt entsprechend die Grundrente mit der normalen Rente/Pension usw. aus.

Dann würde die Grundsicherung mit Offenlegung der eignen Vermögenswerte entfallen und der Staat würde sich nicht in die Finanzlage der Rentner einmischen. Jeder könnte der Schmied seines eigenen Glückes sein oder der Pechvogel, der von der Gemeinschaft aufgefangen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann