Montag, 15. Dezember 2014

Günther Jauch Sendung vom Sonntag, 12.12.2014



http://daserste.ndr.de/guentherjauch/Frustbuerger-und-Fremdenfeinde-wie-gefaehrlich-sind-die-neuen-Strassen-Proteste,guentherjauch470.html


Nachdem ich mir nun diese Sendung nochmals im Internet angesehen habe, ein paar Gedanken dazu. Im Zeichen begrenztem Forum könnte ich diese so ausführlich nicht äußern.


Keiner, absolut Keiner weiß bisher, wohin sich diese Vereinigung „Pegida“ hin entwickelt. Damit sind alle Urteile über diese Bewegung reine Vorurteile. Und wenn es richtig ist, wie Frau Schwan sagte, dass rechtsradikal heißt, eine Grundbereitschaft zum Vorurteil zu haben und zu autoritären Lösungen sei, dann sind wohl alle an dieser Runde Beteiligten „rechtsradikal“. Denn es werden ja bereits (Vor)Urteile durch die jeweilige Meinung abgeliefert, weil man die Entwicklung dieser Bewegung ja noch gar nicht kennt und kennen kann. Noch interessanter wird es dann, wenn sich die herrschende und regierende Klasse als „die Mitte“ der Gesellschaft bezeichnet, zu dieser bekennt und nun ausgerechnet aus dieser, ihrer Mitte nun die Proteste und Demonstration heraus stattfinden.

Dann gibt es da ein „Positionspapier“ dieser noch sehr jungen Bewegung, welches sich nicht im Geringsten von sogenannten Positionspapieren oder "Flugblättern" anderer Parteien und insbesondere der CDU/CSU unterscheidet. Daraufhin wird die Feststellung getroffen, dass es nicht entscheidend sei, was auf dem Papier steht, sondern was stattfindet. 
Dann wird festgestellt, dass bei einer bestimmten Partei das „ja, aber“ üblich sei. 
Jetzt erkläre man mir mal bitte den Unterschied zu anderen Parteien, bei welchen nach entsprechenden Aussagen, Flugblättern etc. im Nachhinein aufgrund reflexartiger Reaktionen zurückgerudert wird und eben auch gesagt wird „ja, aber“?! 

Dann kommt die „Erklärung“, welche man inzwischen seit Jahren hört: „wir müssen erklären, wir müssen verändern“ usw.! Wenn zu dieser „Erkenntnis“ erst Demonstrationen auf der Straße notwendig sind, dann frage ich mich, was hat man die ganzen Jahrzehnte gemacht?! Wenn man jetzt die „Argumente“ und „Erklärung“ erst liefern will und muss?! Denn wenn die Ursache für diese Demonstrationen die fehlende Erklärung und fehlende Argumente sind, dann hat man wohl davor eben NICHTS erklärt und nichts argumentiert, sondern autoritäre Lösungen geschaffen. Damit wären wir wieder bei der von Frau Schwan getroffenen „Erklärung“, was eigentlich „rechtsradikal“ sei. 

Am offensichtlichsten wird all dies aber, wenn man das Positionspapier von „Pegida“ bestimmten Anträgen, Flugblättern und Aussagen der sogenannten etablierten Parteien und hier insbesondere der CDU/CSU einfach mal im Text gegenüber stellt.

Da kann man dann absolut keine differenzierenden Unterschiede mehr erkennen. 
Eine Aussage im Bezug auf „die Burka“, als Zeichen der Minderwertigkeit einer Frau als „Christ“ zu treffen, dabei aber Nonnen, welche ebenfalls – bis auf das Gesicht – völlig verhüllt und ihre Zugehörigkeit offen zeigen von einem derartigen Urteil auszunehmen, ohne dabei dann auch hier auf die „Minderwertigkeit“ dieser Frauen hinzuweisen, ist einfach nur scheinheilig, verlogen und ideologisch. 

Richtigerweise wird dann von Herrn Sprenger von der regierenden CDU erwartet, dass sie Fakten statt Vorurteile (upps, dies bedeutete ja, dass die CDU nach der Definition von Frau Schwan „rechtsradikal“ wäre) bringen müsste. Und nun herrscht allerorten Angst. Deshalb hat Herr Donsbach recht mit seiner Aussage, dass man der Ursache dieser Angst auf den Grund gehen muss, welche die Menschen auf die Straße treibt. Wer nun aufgrund der Verunsicherung, also der Angst der Menschen dann einfach nur parteipolitisch sein Süppchen kochen möchte, keine Antworten auf die Verunsicherung hat, um damit Angst lindernd zu agieren, bedient genau die Elemente, welche man fürchtet. Denn nicht nur die verunsicherten und demonstrierenden Menschen haben Angst. Auch die „agierenden“ und regierenden Parteien bekommen es mit der Angst zu tun. Sei es die Angst, nicht mehr genügend Wähler anzusprechen, sei es die Angst überhaupt keine Wähler mehr anzusprechen, sei es die Angst der Radikalisierung derer, die man nicht mehr erreicht. Verheerend wird es auch dann, wenn ausgerechnet Herr Lucke es ist, der die eigentliche Ursache dieses Protests anspricht, nämlich die „Vertrauenskrise“, weil es Vertrauensbrüche und Enttäuschungen gegeben hat. 
Von wem aber konnte diese Bewegung enttäuscht werden?! Wen bezichtigen sie des Vertrauensbruchs?! Doch nicht diejenigen, die NICHT an der Macht waren und sind. Die konnten bisher weder Vertrauensbruch begehen, noch enttäuschen. Sie hatten ja noch gar nicht die Macht, um selber für die Probleme zu sorgen, welche sie nun als angebliche Heilsbringer lösen könnten und würden. Dieser Vertrauensbruch und die Enttäuschung dieser "Heilsprediger" kann und wird erst folgen, wenn sie selber an der Macht wären und sind. Denn dies ist auch genau der Unterschied zwischen einem Positionspapier von Pegida und einem umzusetzenden Partei- oder Regierungsprogramm. Alles ist solange nur geduldiges Papier, bis es – in welcher Form auch immer – umgesetzt wird und werden muss. Denn erst dann zeigen sich die (Aus)Wirkungen. 


Resümee dieser Sendung. Es ist mir unerklärlich, dass eigentlich jeder in dieser Runde absolut mehr oder weniger richtige Thesen – die Sache an sich betreffend - vertrat. Dass man sich in der Sache, nämlich dass Rassismus und Radikalismus (also autoritäre, um nicht zu sagen diktatorische Entscheidungen) das Schädlichste sei, einig war, aber nicht dazu kommt, GEMEINSAM das richtige „Positionspapier“ zu erstellen und dann auch dieses richtig umzusetzen. Welche Interessen hindern dann wen und warum, daran, das „Richtige“ zu tun?! Auch hier können es nur wieder die Vorurteile und Vorbehalte gegenüber der „Anderen“ sein (also eine „rechtsradikale Haltung“?!). Dann aber von mehrheitlich links gerichteten Medien und einer immer weiter nach links driftenden Politik in diesem Lande zu sprechen ist blanker Hohn.

Und ich wage eine Prognose: „Pegida“ oder wie sich all die „-gidas“ nennen sind erst der Anfang dessen, was noch kommen wird, wenn sich nicht bald etwas bei den Handlungen der tatsächlich Herrschenden und Regierenden ändert. Wenn sie nicht bald aufhören „Wasser zu predigen und selber Wein zu saufen“. Denn dies ist der eigentliche Vertrauensbruch, die Enttäuschung und die Angst vor der Lüge und dem Betrug und damit die Ursache des Widerstands. Dies aber müsste gerade denjenigen, welche sich auf die christlich-jüdische Tradition berufen, gerade aus dieser „Religionslehre“ und „Wertelehre“ und der „Aufklärung“ bekannt und bewusst sein.

Und weil "Pegida", also eine Bewegung von Menschen allein schon deshalb in Verruf gerät, weil der "Wortführer" vorbestraft ist, einfach mal zur Gegenüberstellung eine kleine Liste mit vorbestraften anderen "Wortführern", von anderen Bewegungen, Parteien:


*Verurteilte und vorbestrafte Politiker in Deutschland
Hier ein kleiner Auszug von bekannten Verbrechern und Politiker des deutsches Regimes:
Otto Graf Lambsdorf (FDP) - Ein verurteilter Verbrecher wg. Steuerhinterziehung
Andreas Zwickl (CDU) - Drogenkurier - Verhaftet 2009
Dieter Althaus (CDU): Verurteilter Verbrecher wg. fahrlässiger Tötung
In Österreich verurteilt! Lt. Justizministerium des deutschen Regimes gilt er auch in Deutschland als vorbestraft!
Hans-Christian Ströbele (GRÜNE): Verurteilt wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung (RAF).
Walter Döring (FDP): Verurteilt wegen Falschaussage
Reinhard Klimmt (SPD): Verurteilt wegen Beihilfe zur Untreue
Corinna Werwigk-Hertneck (FDP): Verurteilt wegen Verrat von Dienstgeheimnissen
Peter von der Born (NPD): Vorbestraft wegen mehrfacher Körperverletzung
Heino Förster (NPD): Vorbstraft wegen versuchten Mordes
Helga Lopez (SPD): Verurteilt wegen Steuerhinterziehung
Kai Schürholt (CDU): Verurteilt wegen Titelmissbrauch
Klaus Landowsky (CDU): Verurteilt wegen Untreue
Matthias Wissmann (CDU): Vorbestraft wegen steuerrechtswidrige Wahlkampffinanzierung
Otto Wiesheu (CDU): Vorbestraft wegen fahrlässiger Tötung.
Thomes Pietzsch (CDU): Vorbestraft wegen Erwerb und Besitz kinderpornographischen Schriften
Wie ein Landessprecher mitteilte, habe das keine Auswirkung auf seine Pensionsansprüche aus seiner Tätigkeit im Landtag

Vorstrafen beim Bundesverdienstkreuz kein Problem
Das Vorstrafen bei der Vergabe des Bundesverdienstkreuz kein Problem darstellt, zeigt diese Auflistung (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Harry Fuß (SPD): Beihilfe zur Untreue im Kölner Müllskandal - 3 Jahre Gefängnis
Klaus Heugel (SPD-Kommunalpolitiker): verurteilt wegen besonders schweren Fall von Bestechlichkeit - 1 Jahr, 9 Monate Bewährungstrafe
Norbert Rüther (SPD-Kommunalpolitiker): Abgeordnetenbestechung und Beihilfe zur Bestechlichkeit - 1 Jahr, 6 Monate Bewährung
Otto Graf Lambsdorf (FDP, Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)): 1987 im Zusammenhang mit der Flick-Affäre wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt
Otto Wiesheu (CSU, Bundesverdienstkreuz, Bayerischer Verdienstorden): vorbestraft wegen fahrlässiger Tötung (1983 verursachte er unter Alkoholeinfluss (1,75 Promille) einen schweren Verkehrsunfall, bei dem er eine Person tötete und eine weitere schwer verletzte) 12 Monate Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt, Geldstrafe von 20.000 DM; von einer erfolgreichen Therapie ist nichts bekannt - es folgte die Fortsetzung seiner politische Karriere
Thomes Pietzsch (CDU): vorbestraft wegen dem Erwerb und Besitz kinderpornographischen Schriften - Strafe: 100 Tagessätze zu 50 Euro
Walter Döring (FDP, ehem. Wirtschaftsminister v. Baden-Württemberg, Bundesverdienstkreuz am Bande): verurteilt wegen Falschaussage
Klaus-Rüdiger Landowsky (CDU, Bundesverdienstkreuz 1987 und 1992): verurteilt zu Haftstrafen auf Bewährung, wegen Untreue bei der Kreditvergabe an den Immobilienkonzern Aubis
Helga Lopez (SPD): rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung verurteilt, gilt aber im Sinne des Gesetzes als nicht vorbestraft, da das Strafmaß nicht mehr als 90 Tagessätze betrug.
Reinhard Klimmt (SPD, bis 1999 Ministerpräsident des Saarlandes, bis 2000 BRD-Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswese): verurteilt wegen Beihilfe zur Untreue - Strafbefehl in Höhe von 90 Tagessätzen zu 300 Mark
Michel Friedman (ehem. Mitglied im CDU-Bundesvorstand, Vize-Präsident des Zentralrats der Juden, Bundesverdienstkreuz I. Klasse): verurteilt zu 17.400 Euro Geldstrafe wegen Kokainbesitz
Karl Wienand (ehem. Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD): verurteilt zu insgesamt 102.000 DM Geldstrafe wegen Steuerhinterziehung; Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen Autofahrens unter Alkoholeinfluß; weitere Straftaten unter Skandale
Manfred Kanther (ehem. BRD-Innenminister CDU): wegen Untreue zu 1 1/2 Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 300 Tagessätzen zu 170 Euro verurteilt
Günther Krause (CDU): wegen Untreue, Betrug und Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von 3 Jahren und 9 Monaten verurteilt (2004 teilweise eingestellt, erneut verhandelt und 2007 zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten auf Bewährung verurteilt
Hans Wallner (ehem. Landtagsabgeordneter der CSU): verurteilt zu 1 Jahr Haft auf Bewährung wegen Telefonsex auf Staatskosten (Schaden für den Steuerzahler knapp 27.000 Mark); vorbestraft wegen Beleidigung und falscher eidesstattlichen Erklärung
Andreas Zwickel (Kommunalpolitiker CDU): verhaftet wegen Drogen-Kurierfahrten in die Niederlande; verurteilt zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung
Ingolf Deubel (ehem. Finanzminister von Rheinland-Pfalz, SPD): In 14 Fällen der Untreue verurteilt (Landgericht Koblenz)

*Für die Arbeit dieser Aufstellung danke ich Dirk Wiethüchter, der mir diese Arbeit auf Facebook abgenommen hat.

Wie war das nochmal mit dem "wer im Glashaus....", "wer ohne Sünde..." etc.?!





1 Kommentar:

Ralf Nietzschmann hat gesagt…

Hallo Robert, hallo Lesende,

in Anbetracht der Menge an Kommentaren im Jauchforum, habe ich heute auf verschieden Seiten zu Pegida bei Facebook Informationen eingeholt. Das Ergebnis bleibt für mich nach wie vor zwiespältig.
Es ist zumindest dort zu erkennen, dass rechtslastige Tendenzen vorhanden sind. Es werden auch massive Drohungen gegen Andersdenkende, oder Initiatoren der Gegendemonstration ausgesprochen. Anders verhält es sich mit diesen Positionspapier, da sind durchaus Ansätze die man unterstützen kann . Aber es ist aber nur ein Papier und wie Papiere, Programme , Verträge in der Politik verwirklicht werden, kennen wir von den etablierten Parteien nun ja zur Genüge.
Ich glaube auch nach wie vor, dass der Großteil der Demonstranten keine Nazis, Hooligans sind. Ich habe aber ein ungutes Gefühl, dass sie u. U. selber noch nicht so Recht wissen, wer die Anführer sind und was diese wirklich wollen.Darum ist es angebracht,diese Entwicklung sehr aufmerksam und kritisch zu beobachten.
Zur AfD habe ich grundsätzlich meine Meinung nicht geändert. Sie ist nicht die Partei des einfachen Volkes. Bis zur BTW ist ja noch genügend Zeit und die Alternativlose wird schon Wege finden, um ihren Wählern ihre Wende hin zur AfD erklären.Die AfD ist konservativ bürgerlich mit einen Anteil an Mitgliedern mit hoher Intelligenz , will aber ihr privilegierten Stand durch ihre berufliche Stellung mit allen Mittel sichern. Bei ihr geht die Umverteilung von unten nach oben ungebremst weiter. Ihr kritischer Standpunkt in EU und Euro Dingen ist allerdings in Ordnung.
Wenn man aber nun das Forum bei Jauch liest, merkt man doch eher, dass nun der geballte Frust über eine vollkommen verfehlte Politik dieser Regierungen der letzten Jahre sich Luft macht.
Das Ausländerproblem spielt doch eher eine sekundäre Rolle. Es ist doch eigentlich Folge dieser Politik. Ich kann schon verstehen, wenn Menschen in Ballungsgebieten mit hohen Anteil an Migranten auf die ungelösten Probleme hinweisen und Lösungen anfordern.

Wenn aber die Politik so weiter macht, wie bisher werden die Belastungen für den deutschen Steuerzahler weiter steigen, was nun wieder nicht nur die Ausländerpolitik betrifft.
Der wäre die Ukraine, ein Faß ohne Boden.
Darum werden die Demos weitergehen und nicht nur von Pegida.
Langsam wachen die Menschen auf, lassen sich nicht mehr verschaukeln.
Wenn man dann noch einen Spreng oder Spahn mit Einschränkungen auch Schwan erlebt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich die Menschen das nicht mehr gefallen lassen .
Wenn Spreng von Medien spricht, deren Unabhängigkeit betont, ist das ganz einfach gelogen.
Aktuell:Berichte und Kommentare zur Friedensdemonstration in Berlin waren vorher geschrieben. Deutschlands Medien steigern ihre Unglaubwürdigkeit.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24298#more-24298
Wenn Spahn schon alleine das Wort Riester im Zusammenhang mit Altersvorsorge in den Mund nimmt, müsste er Studioverbot bekommen.
Frau Schwan gehört eher in ein philosophischen Diskussionskreis, aber nicht in den politischen Talk, wo abzusehen war, wie Worte und Sätze bewertet werden. Demonstranten sind keine bockigen Kinder.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Nietzschmann