Sonntag, 6. April 2014

Sonntagsgedanken

Wenn Foristen sich beklagen
bei Diskussionen in den Foren
dass and´re nie die Wahrheit sagen
dann haben sie den Überblick verloren

Denn ob im Forum oder Blog
oder von Angesicht zu Angesicht
wer immer sich stets selbst belog
der ändert seine Sprache nicht

egal wie man´s umschreibt
ob klar oder mit Ironie
den, den die Lüge treibt
der sagt die Wahrheit nie

Darum ist auch jede Diskussion
wenn´s nicht mehr um die Wahrheit geht
der Kommunikation zum Hohn
Zynismus, der auf Seiten steht

geschrieben oder auch gesprochen
wer sich dabei stets selbst belügt
hat nicht nur mit sich selbst gebrochen
weil er sein eig´nes Sein betrügt

Und Ironie sagt viel mehr über jene
aus, die diese gegenüber Ihresgleichen
angewendet und gedacht als Häme
um den Gegenüber zu vergleichen
mit allem, niemals
allerdings mit Seinesgleichen

© R. K.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Robert, hallo Lesende,

ich möchte einige Gedanken zu deinen Sonntagsgedanken hinzufügen und auch auf deinen kürzlich veröffentlichen Kommentar einer Denkpause eingehen.
Ich finde den Austausch von Meinungen in Foren,auf HPs grundsätzlich gut. Allerdings finde ich den direkten/persönlichen Kontakt , so wie es viele Menschen in D. praktizieren intensiver und wirklich nur als themenbezogene durchaus auch kontrovers geführte Diskussion für alle Beteiligten erkenntnisreicher.
Was meine ich damit. In Anlehnung der Arbeitskreise, wie von den Nachdenkseiten praktiziert,durch gesellschaftliche Tätigkeiten in der Vergangenheit, verfüge ich über ein ständig steigenden Freundeskreis.Dort tauschen wir uns mit unseren Aufsätzen, Kommentaren, bei sporadisch stattfindenden Treffen zu aktuellen Themen aus. Dazu kommen auch noch Kontakte zu Netzwerken, bei mir zum Beispiel das Kampagnennetzwerk Campact .
In Foren, wie bei Will oder Jauch , ist ein derartiger Meinungsaustausch nur bedingt möglich.
Gerade in diesen Foren ist seit einiger Zeit ein Trend erkennbar, der häufig vom Thema abweicht und zu einen Schauplatz persönlicher Auseinandersetzung führt.
Dabei gibt es einen bestimmten Kreis von Foristen, die unbedingt nur auf Konfrontationskurs aus sind und regelmäßig das eigentliche Thema verlassen und keine sachbezogenen Argumente von sich geben.
Es ist schon grenzwertig, wenn die Meinung von über 90% der Foristen in den meisten Fällen als linkes Geschwafel abgetan wird, aber kaum mit sachlich fundierten Antworten begründet werden.
Ich bin sehr für eine kontroverse Diskussion, kann persönlich sowohl austeilen aber auch einstecken, verlange aber von Foristen, wenn sie gegen meine Auffassung sind, mit Argumenten zu antworten.
Mir ist dabei immer wieder aufgefallen, dass einige wenige Foristen in diesen Foren, wenn sie nicht mehr weiter wissen, nur noch zur „Stasikeule“ greifen können und alles was in der DDR passiert ist nur negativ sehen wollen.
Bei einigen Foristen geht die Abneigung schon soweit, dass reflexartig persönliche Angriffe gefahren werden, obwohl man auf Kommentare bestimmter Foristen gar nicht eingegangen ist.
Nachlesen kann man das auf einer einer HP, die einigen Foristen auch bekannt ist..
Ich hake das als eine Art seltsamen Humor ab und lache darüber.

Richtig finde ich, dass man in eigener Interesse über Denkpausen nachdenken muss,vorallen dann wenn man bei gewissen Themen nicht mehr weiter kommt, aktuell sehe ich dabei die ganze Problematik Rente, Mindestlohn.Das Jauchforum zur Rente deckt zwar wieder mit übergroßer Mehrheit die Unzulänglichkeiten der Altersvorsorge auf, entlarvt die Mogelpackung der Rente mit 63 , die eine große Täuschung ist, da sie degressiv ist und nur einen verschwindenden Teil der Rentner überhaupt erreicht.
Ähnlich verhält es sich mit der Mütter-Rente. Dazu habe ich mich u.a. im Will Forum unter @46 , @148 mit Faktendarlegung geäußert.
Solange sich der Normalbürger das alles gefallen lässt, muss er eben die Konsequenzen der Altersarmut ertragen.
Ich bleibe dabei, es helfen nur noch Proteste die auf der Straße zu erfolgen haben, alles andere ist vergeudete Zeit.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Nietzschmann

Robert Kroiß hat gesagt…

Hallo Ralf,

kann Deinen Kommentar an sich nur bestätigen. Natürlich ist es etwas völlig anderes, sich in direktem Kontakt auszutauschen. Diese Erfahrung habe ich auch vor einigen Jahren gemacht, als ich mich – in etwa so, wie die von Dir beschriebenen Arbeitskreise – mit einigen „Gleichgesinnten“ relativ regelmäßig traf. Aber... und da unterscheidet sich der direkte Kontakt zu den Foren eigentlich kaum. Wenn man sich nicht auf dieselbe „Sache und Grundlage“ einigen kann, dann führt dies nur zu Differenzen. Wenn sich der „Einzelne“ um der „Sache“ willen NICHT zurücknehmen kann, dann geht es schon längst nicht mehr um die „Sache“, sondern um den/die „Einzelnen“. Und genau dies schafft dann dieselben „Probleme“, welche man ja eigentlich lösen wollte.
Wenn nicht für Alle das selbe „Recht und Gerechtigkeit“ gilt, dann ändert „man“ NUR die (Aus)Wirkungen, aber nicht die Ursache.
Und dass „man“ in Deutschland noch nicht in Massen auf die Straße geht, hat damit zu tun, dass
a) die Menschen immer mehr „beschäftigt (Produktionssteigerung)“ werden
b) sie dafür NOCH so „entlohnt“ werden, dass es der Masse materiell gesehen noch gut geht

Aber die Zeiten werden sich noch ändern. Die Probleme werden noch größer werden...und was dann geschehen wird, wird die Zukunft zeigen.

Du hast die „Lösungsvorschläge“ der Regierung in Bezug auf die Rente angesprochen. Dass diese „Lösungen“ NUR eine Korrektur an Wirkungen und NICHT an der Ursache sind, ist zwar längst offensichtlich. Aber es sind noch zu wenige direkt davon betroffen. Und dass die „Lösungen“ nicht sehr viel mit Gerechtigkeit zu tun haben, auch da sind wir uns einig. Dies habe ich in meinen Schreiben an PolitikerInnen auch deutlich zu machen versucht.

Man sieht es doch gerade auch wieder an der Ukraine. Es geht den Herrschenden – egal auf welcher Seite, in welchem Land – NICHT um „ihr“ Volk. Da haben einige Tausende aus dem Volk gegen die ehemalige Regierung Janukowitsch protestiert, haben Barrikaden aufgestellt, Amtssitze besetzt und wollten demnach „Etwas“ Anderes. Ob sie genau das wollten, was sie nun haben, bezweifle ich sehr stark. Der Westen findet dies allerdings genauso in Ordnung.
Nun geschieht in der OSTukraine eigentlich nichts anderes als in Kiew. Da protestieren Menschen gegen die aktuelle Regierung in Kiew, errichten dieselben Barrikaden wie sie in Kiew errichtet wurden, besetzen Amtssitze und wollen demnach „Etwas“ Anderes, als es die derzeit in Kiew herrschende Regierung will. Was macht nun die derzeitige Regierung der Ukraine?! Sie „marschiert“ in die Ostukraine ein und zeigt den Aufständischen, was sie will. Es wird also einmal mit dem „Willen“ des Volkes, den es zu „verteidigen“ gilt (Aufstände in Kiew) argumentiert. In der Ostukraine allerdings wird mit der Regierungspolitik –da interessiert der Wille des Volkes NICHT– argumentiert und verteidigt. Womit ganz deutlich wird, dass sich keiner der Herrschenden am Willen des Volkes orientiert, sondern stets und immer nur an den „eigenen“ Interessen. Wobei die „eigenen“ Interessen letztlich nur dahingehend „eigene“ sind, weil man Teil dessen ist, was der Ausbeutung des Volkes dient und damit selbst NICHT zu den Ausgebeuteten gehört.

Es war und ist ein mühsamer Weg, sich gegen Lügen und Wirklichkeiten zu wehren, welche als Wahrheit verkauft werden.