Mittwoch, 14. März 2012

Schallende Ohrfeige für den „freien Markt“


Nach der neuesten veröffentlichten DAK-Studie müsste diese nicht nur die Raucher geschockt haben, sondern insbesondere den „freien kapitalistischen Markt“.
Gut, mit Studien und Statistiken ist dies immer so eine Sache. Man muss nicht jeder Studie und Statistik glauben. Aber sollte diese Studie tatsächlich korrekt zu diesem Ergebnis gekommen sein, welches diese ausweist, dann ist dies in erster Linie eine schallende Ohrfeige für den „freien und kapitalistischen Markt“. Auch wenn es sich dabei um ein „Suchtmittel“, nämlich um Zigaretten handelt.
Dann haben nämlich erst die strengen „Regelungen“ und die scharfen Gesetze demnach zu diesem Ergebnis geführt.

Was in der Schlussfolgerung bedeutet: ein „ungesunder freier und kapitalistischer Markt“ braucht und benötigt unbedingt strenge Regelungen und Gesetze!

Denn laut dieser Studie sind diese strengeren Regeln und Gesetz nicht nur „gesünder“, sondern schaffen auch noch „Kapital“. Die Regeln und Gesetze maßgebend für den „Erfolg“. Und eben nicht die Freiheit von Angebot und Nachfrage, von Versuchung und Erfüllung.

Von wegen Angebot und Nachfrage. Von wegen Wohlstand und ein gesünderes Leben für Alle. Von wegen Verführung durch Werbung. Von wegen Befriedigung der „Lust“ und Gier. Von wegen Ursache und Wirkung. Von wegen Freiheit des Einzelnen.

Der Mensch braucht demnach Regeln und Gesetze, damit er zu mehr Gesundheit und Wohlstand kommt. Nicht der „freie kapitalistische Markt“ regelt dies von ganz alleine, wie die Marktvertreter immer wieder betonen und nach noch mehr Freiheit auf dem Markt und beim Kapital lauthals rufen. 
 
Nein. Laut dieser Studie braucht der Markt und der Mensch strenge Regeln und Gesetze zum Wohle des Menschen und der Allgemeinheit! Dies besagt zumindest diese Studie!
Denn diese Studie steht genau im Widerspruch zu dem, was der „freie Markt“ verkündet! Nicht das Angebot und die Nachfrage, das freie Ausbreiten, nicht der Preis und nicht der Einzelne regeln ALLES! Sondern die Regeln und Gesetze führen zu einem gesunden Miteinander und Wohlstand!
Sagt zumindest diese Studie!

Aber dies sagte auch schon der „liebe Gott“: Wenn „Du“ dies tust, dann......., und wenn „Du“ dies tust, dann.....!
Also andererseits auch nur wieder die Bestätigung dafür, dass der Mensch nicht ohne Religion leben kann. Dass sich nur die Namen der „Götter“ und der Religionen ändern. Nicht aber die Verheißungen und Verkündigungen.

Wo aber bleibt da die Freiheit?! Welche Freiheit ist dann gemeint?!

Was für eine schallende Ohrfeige für die Vertreter des „freien Marktes“ und ihre Religion!

Denn was für die „Lust“ am und für das Rauchen gilt, gilt auch für die „Lust“ und die Gier im und am Finanzmarkt! 
 
PS: wenn man Kraftfahrzeuge nur mehr in Garagen und auf Stellplätzen bewegen darf, gelegentlich auch schieben, dann garantiere ich, dass es kaum mehr Verkehrstote und -verletzte geben wird. Und auch die damit verbundenen Kosten würden erheblich sinken.
Übrigens hatte sich schon Karl Valentin Gedanken über notwendige Regelungen gemacht:

Karl Valentin - Verkehrsordnung

Meine Herren Stadträte, wenn ich mir heute selbst erlaube, vor Sie
hinzutreten, dann tue ich das nicht nur, um zu treten, sondern um
Ihnen einmal reinen Wein einzuschenken. Ich bitte, diesen Satz nicht
sprichwörtlich zu nehmen, denn ich bin kein Weinwirt, sondern ein
wann-wird denn endlich einmal eine richtige Verkehrsregelung
getroffen. Wie soll das in Zukunft werden? So kann es unmöglich weiter
gehen. Schutzleute tun ihre Pflicht. Die Schutzleute dirigieren, die
Bevölkerung folgt ihnen nicht. Grinsen, spotten, trotzen den
Verkehrsordnungen der Großstadt. Die Verkehrspolizei will das Beste,
aber die Großstädter bleiben meist Dörfler. Macht es der Schutzmann
so, gehen sie so. Macht es der Schutzmann aber so, gehen sie anders.
Die Autos durchsausen die Straßen, die Radfahrer fahren, wie sie
wollen, die Fußgänger gehen mitten auf der Straße spazieren, kommen
zwischen die Wägen, die Sanitätskolonnen haben Hochbetrieb, die
Krankenhäuser können die Verwundeten wegen Platzmangel nicht mehr
aufnehmen ... dies alles kann nur anders werden durch meinen
Vorschlag, der alle diese Mißstände auf einmal aus der Welt schafft.
Mein Vorschlag ist folgender, und jeder Irrsinnige wird mir recht
geben. Der Verkehr soll folgendermaßen eingeteilt werden. Und zwar
täglich von 7 bis 8 Uhr Personenautos, 8 bis 9 Uhr Geschäftsautos, 9
bis 10 Uhr Straßenbahnen, 10 bis 11 Uhr Omnibusse, 11 bis 12 Uhr die
Feuerwehr, 12 bis 1 Uhr die Radfahrer, 1 bis 2 Uhr die Fußgänger.
Sollte diese stundenweise Einteilung nicht möglich sein, wäre eine
andere Lösung möglich, und zwar Tagesverkehr: Der Montag ist nur für
die Personenautos, der Dienstag nur für die Geschäftsautos, der
Mittwoch Straßenbahn, der Donnerstag für die Omnibusse, der Freitag
für die Feuerwehr, der Samstag für die Radfahrer. Die Sonn-und
Feiertage nur für die Fußgänger. Auf diese Weise würde nie mehr ein
Mensch überfahren werden.
Oder eine weitere Lösung: Im Januar nur mehr Personenautos, im Februar
Geschäftsautos, im März die Straßenbahnen, im April Omnibusse, im Mai
die Feuerwehr, im Juni die Radfahrer, im Juli Fußgänger und so weiter
und so weiter.
Oder 1939 nur Personenautos, 1940 Geschäftsautos, 1941 Straßenbahnen,
1942 die Omnibusse, 1943 die Feuerwehr, 1944 die Radfahrer, 1945
Fußgänger und so weiter.
Oder: Im 20. Jahrhundert nur Personenautos, im 21. Jahrhundert nur
Geschäftsautos, im 22. Jahrhundert nur... (Protest und Tumult im Saal)
     

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