Samstag, 15. Oktober 2011

Globalisierung

Heuschreckenplage

Undefinierbare Geräusche und ein unheimliches Gefühl lagen in der Luft. Angst, überall herrschte Angst.

Der Himmel über dem einstmals so strahlenden Lande verdunkelte sich und Unsicherheit machte sich breit.

Und dann waren sie da.

Aus Übersee kam der große Schwarm überdimensionaler Heuschrecken. Eine neue Insektenart mit dem unheilvollen Namen Global-player.

Nichts konnte sie mehr aufhalten. Alle Abwehrmaßnahmen waren vergebens. Kein noch so hohes Bürogebäude, keine Lagerhalle, keine Fabrik konnte diesem Überfall standhalten.

Kaum waren sie in dieses Land eingefallen, teilten sie sich in kleinere Grüppchen auf und fingen an zu fressen.

Sie fraßen sich durch sämtliche Büros, Werkhallen, Vorstandsetagen und Aufsichtsratsräume. Kein Schreibtisch blieb verschont. Ja selbst elektronische Geräte schienen sie mit ihrer Fressgier zu verschlingen.

Fast völlig unbemerkt machten sie sich breit und nahmen alles in Beschlag. Und sie hörten einfach nicht auf zu fressen, bis nicht alles vernichtet war.

Während dieser Fressorgie kamen allerdings neuerdings Riesen-Schwärme von Heuschrecken in das bereits öde und kahl gefressene Land. Ihr Aussehen ähnelte durchaus dem ersten Schwarm. Nur ihre äußere Farbe war gelb, denn sie kamen aus China.

Als diese Horde nun das brach liegende, öde und kahl gefressene Land vorfand, wäre die logische Konsequenz gewesen, dass sie sich von dannen machten und ein anderes Land überfallen hätten.

Da sie aber bei ihrem Anflug bereits über andere leer gefressene Länder flogen, war ihnen klar, dass es auch woanders nichts mehr zu holen gab.

Um nun aber ihre Gier zu stillen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich über die, vor ihnen ins Land gekommenen Heuschrecken her zu machen.

Ihre Beißwerkzeuge schienen noch ein wenig größer und kräftiger zu sein, als die der Übersee-Heuschrecken.

Ehe diese Globalplayer merkten, was hier geschah, waren sie von ihren eigenen Artgenossen angegriffen und aufgefressen worden.
Das ganze Schauspiel dauerte nur ein paar Jahre.

Als nun aber auch keine Artgenossen mehr zur Speise dienen konnten, fielen die Chinaheuschrecken übereinander her und fraßen sich gegenseitig auf. Das einzige, was übrig blieb, waren abgestorbene Überreste von Insekten und ausgestorbene, öde und brach liegende Länder und Landschaften.

Für eine kurze Zeit der Sättigung hatten die Heuschrecken alle Vernunft außer Acht gelassen und sich selbst ebenfalls ausgerottet.

Selbst unter Insekten gilt: um überleben zu können, ist mir jedes Mittel recht.

Der Himmel war wieder klar, keine undefinierbaren Geräusche, kein unheimliches Gefühl mehr in der Luft.

Nur noch absolute Stille. Aber diese verbreitete keinerlei Angst mehr.

Es herrschte nur noch absolute Ruhe. Und dies war gut so.











2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Selten habe ich so einen erbärmlichen, pseudo-intellektuellen Schwachsinn gelesen.

Robert Kroiß hat gesagt…

Der "Schwach-SINN" beherrscht doch unseren Alltag...